Duderstadt St. Cyriakus

Pfarrei St. Cyriakus

Die heutige Großpfarrei St. Cyriakus beheimatet in ihren sechs Kirchorten rund 10.000 Katholiken, wovon etwa 4.500 in Duderstadt leben. Pfarrkirche ist die Basilika St. Cyriakus, die ab dem 13. Jahrhundert in drei wesentlichen Bauphasen errichtet worden ist. Im Volksmund wird sie seit alters her aufgrund ihrer erhöhten Lage "Oberkirche" und aufgrund ihrer Größe auch "Eichsfelder Dom" genannt. Kommunal gehören zur Stadt Duderstadt heute 14 weitere Ortschaften, in der rund 21.000 Einwohner leben, 9.500 davon im Stadtteil Duderstadt.

Pfarrkirche St. Cyriakus

Bauphasen der Cyriakuskirche

Der bestehende gotische Kirchbau ist wahrscheinlich um einen romanischen Vorgängerbau herum entstanden, wofür einige Indizien sprechen. Archäologische Untersuchungen, die Klarheit bringen könnten, stehen bisher aus. Ab etwa 1240 ist zunächst der Westbau mit dem Nordturm errichtet und damit dem romanischen Kirchenschiff vorgelagert worden. Der Südturm blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts unvollendet, da der Baugrund nachgegeben haben soll. Ab 1394 begann die Errichtung des imposanten Hochchores mit den beiden Seitenchören. Der nördliche Chor diente lange als Taufkapelle (Johanneschor). Im südlichen Chor befindet sich im ersten Joch die Marienkapelle und in den beiden östlichen Jochen ist die Sakristei eingerichtet. Das dreischiffige Langhaus ist in einer dritten Bauphase entstanden. Die Einwölbung des Nordschiffs vollendete 1490 den gotischen Kirchbau.

1852 zerstörte ein großer Brand das Kirchendach, den Helm des Nordturmes mit der Wächterstube, drei kleinere Dachtürme, mehrere Glockenstühle und die historischen Glocken (sechs Läute- und zwei Uhrglocken). Im Rahmen der aufwendigen Reparaturmaßnahmen konzipierte Conrad Wilhelm Haase (1818-1902) die heutige Doppelturmfassade neu und vollendete damit auch den bisher fehlenden Südturm. 1861 lieferte die Gießerei Jauck aus Leipzig ein großes Geläut als Ersatz für die zerstörten Glocken.

Propsteikirche und Basilica minor

1894 ist die Stadtpfarrkirche St. Cyriakus durch Papst Leo XIII. zur Propsteikirche (Breve siehe unten) und 2015 durch Papst Franziskus zur Basilica minor erhoben worden. Beide Ehrentitel unterstreichen die herausragende Stellung des Gotteshauses innerhalb die Region. Die St. Cyriakus-Kirche ist der größte und am reichsten ausgestattete Sakralbau des Eichsfeldes. Sie beherbergt einen wertvollen Kirchenschatz, bestehend aus kunstvollen Paramenten (Gewänder und Antependien), Heiligenstatuen, Gemälden und liturgischen Geräten aus hervorragenden Gold- und Silberschmiedearbeiten (Kreuze, Monstranzen, Leuchter, Kelche, Messgarnitur und Weihrauchgefäße). Als kostbarster Schatze gilt das sogenannte Nordhäuser Kreuz (mit Kreuzreliquie, um 1000), das der Stadtpfarrer Herwig Böning 1675 erwarb.

 

Literatur: u.a. Sandra Kästner: St. Cyriakus, katholische Pfarrkirche Duderstadt, Architektur und Ausstattung, Duderstadt 2019 (erhältlich im Pfarrbüro St. Cyriakus und in den Buchhandlungen Mecke und Seseke in Duderstadt)

 

Das päpstliche Breve

Gedenkblatt zur Erhebung der Stadtpfarrkirche zur Propsteikirche im Jahre 1894 aus Anlass des Jubiläums der 500-jährigen Grundsteinlegung

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Erhebung zur Basilika

Am 17. Juni 2015 erhob Papst Franziskus per Dekret die Propsteikirche St. Cyriakus zur Basilica minor. Am 3. Oktober 2015 vollzog der Hildesheimer Diözesanbischof Norbert Trelle offiziell diese Erhebung mit einem feierlichen Pontifikalamt und der Segnung der Insignien und des Wappens.

Renovierung 2016

2016 ist die Basilika für eine Renovierung ein halbes Jahr geschlossen worden. Es erfolgte ein heller, den Sandstein abdeckender Farbanstrich und die Installation einer modernen LED-Lichtanlage, die über einen Monitor mit verschiedene Lichtszenen gesteuert werden kann. Die Wiedereröffnung erfolgte am 5. November 2016.

Innenansicht der Basilika St. Cyriakus während der Renovierungsarbeiten 2016

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