Glocken der Basilika
Das Geläut der Basilika
Gestaltung der Gloriosa
Beschreibung
Die Gestaltung der Gloriosa stammt von Dekan i. R. Dieter Eisenhardt aus Backnang. Sie ist umfangreicher als bei den Otto-Glocken und dennoch schlicht. Dominierend sind Texte aus der Heiligen Schrift. Die Inschrift der Gloriosa ist zweigeteilt auf der Schulter und über dem Wolm angebracht. Sie zitiert den sogenannten „Philipper-Hymnus”. Das obere Textband wird durch ein Jerusalemkreuz zusammengehalten, dessen vier umgebende Kreuze für die Leidensgemeinschaft der Kirche unter ihrem Herrn stehen. Das untere Textband wird vom Chi/Ro, dem Monogramm Christi, gefasst und zeigt die Verbundenheit mit dem Auferstandenen Christus. Die Textbänder sind umgeben von Halbkreisen, wie sie als Zierfüllungen auf vielen Duderstädter Fachwerkhäusern zu finden sind.
Die beiden Reliefs auf Vorder- und Rückseite zeigen die Niedrigkeit und Hoheit Jesu Christi gleichermaßen. Auf der Vorderseite der Glockenflanke ist ein Relief der Kreuzigungsgruppe aufgegossen. Hier wird Jesus von seiner Mutter Maria und Johannes flankiert. Maria steht stellvertretend für alle traurigen Menschen. Johannes weißt mit seiner Hand auf den, bei dem wir Trost erfahren: Christus. Der sterbende Christus weißt Maria und Johannes zueinander und stiftet somit die Gemeinschaft der Leidtragenden (vgl. Joh 19, 26-27). Auf der Rückseite befindet sich eine Darstellung des Christus Salvator, des Weltenrichters. Dieser thront auf dem Regenbogen und breitet segnend die Hände aus. Umgeben wird er von Engeln in einer Mandorla.
Die sechs Henkel der Glockenkrone zeigen Repräsentanten der fünf Erdteile und stellen somit den Bezug zur universalen Kirche und das allumspannende Lob Gottes her. Der sechste Henkel zeigt eine Frau in Eichsfelder Tracht. Jede der Henkelfiguren hat dabei eine ganz eigene Aussage. Europa symbolisiert den Schatz des göttlichen Wortes, Amerika die Freude am Lied, Australien die Weitergabe des Evangeliums, Afrika die Ermutigung zum Teilen und Asien die Kraft des Gebetes. Die Frau in Eichsfelder Tracht verweist in ihrer Tafel auf die Stifterin der Glocke.
Inschrift auf der Schulter
(Jerusalemkreuz) "JESUS CHRISTUS WAR GOTT GLEICH, HIELT ABER NICHT DARAN FEST, WIE GOTT ZU SEIN, SONDERN WURDE DEN MENSCHEN GLEICH, SEIN LEBEN WAR DAS EINES MENSCHEN;"
Inschrift auf dem Wolm
(Christusmonogramm) "ER WAR GEHORSAM BIS ZUM TOD AM KREUZ, DARUM HAT GOTT IHN ÜBER ALLE ERHÖHT, DAMIT ALLE IM HIMMEL UND AUF ERDEN IHRE KNIE BEUGEN VOR DEM NAMEN JESU UND JEDER MUND BEKENNT: JESUS CHRISTUS IST DER HERR. PHILIPPER 1. VERS 6 – 11."
Die sechs Henkel der Glockenkrone im Uhrzeigersinn
Europa: Gelehrter zeigt ein Buch mit der Aufschrift: "SOLUS CHRISTUS"
Übersetzung: Allein Christus- Amerika: Indianer mit geöffnetem Mund zeigt ein Schild mit der Aufschrift: "We shall overcome"
Übersetzung: Wir werden es überwinden - Australien: Aborigine in rufender Haltung
- Eichsfeld: Frau in Eichsfelder Tracht zeigt auf einer Tafel den Namen der Stifterin der Glocke
- Afrika: Afrikaner mit offenen, empfangenden Händen
- Asien: Asiatin mit geschlossenen Händen in grüßender Haltung
Relief auf der Vorderseite (Westen)
Kreuzigungsgruppe
Relief auf der Rückseite (Osten)
Christus Salvator mit Schriftzug: "SOLI DEO GLORIA"
Übersetzung: Allein Gott zur Verherrlichung
Gestaltung der Dominica
Beschreibung
Die Gestaltung der Dominica oblag ebenfalls Dekan i. R. Dieter Eisenhardt. Die Inschriften und Symboliken dieser Glocke sollen die Einheit der Christen aufgreifen. Diese Glocke wurde von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sankt Servatius mitfinanziert. Die Inschrift auf der Flanke, welche eingebettet ist in eine Karte des Eichsfeldes, die mit einer angedeuteten Grenze durchzogen ist, verweist auf das, was die Konfessionen verbindet. Gleichzeitig wird die angedeutete Grenze durch das Wort Gottes überwunden. Das Wort Gottes überwindet demnach staatliche und konfessionelle Grenzen. Das siebenmalige „ein” wurde in der Inschrift bewusst hervorgehoben dargestellt.
Auf der Vorderseite der Glockenflanke aufgegossen ist ein Relief des Heiligen Martin von Tours (Schutzpatron des Eichsfeldes). Diese Abbildung lehnt sich an die Darstellung im Tympanon des Nordportals der Kirche Sankt Martin in Heilbad Heiligenstadt an. Der Heilige Martin erinnert an die ursprüngliche Zugehörigkeit des Eichsfeldes zum ehemaligen Erzbistum Mainz. Auf der Rückseite findet sich die Karte des Eichsfeldes mit der Inschrift aus dem Epheserbrief.
Die Henkel der Glockenkrone zeigen das Stadtwappen der Stadt Duderstadt, sowie die Siegel der Propsteipfarrei Sankt Cyriakus und der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sankt Servatius. Auf der Schulter finden sich, eingebettet in das stilisierte Mauerwerk der Stadtmauer, die Silhouetten der Kirchen Sankt Cyriakus und Sankt Servatius sowie des Rathauses wieder. Oberhalb des Wolmes befinden sich die Bildnisse der Heiligen Cyriakus, Servatius sowie Laurentius (Stadtpatron) in einem Wellband eingefasst. Diese Darstellungen entsprechen den jeweiligen Schlusssteinen im Gewölbe der Basilika. Der Schlusstein des Heiligen Cyriakus befindet sich im Gewölbe des Hohen Chores, die der Heiligen Laurentius und Servatius im Langhaus der Basilika. Das Wellenband symbolisiert einerseits das Sakrament der Taufe und andererseits die Gewässer, die die Stadt Duderstadt um- und durchfließen: Sulbig, Brehme und Hahle.
Die drei Henkel der Glockenkrone im Uhrzeigersinn
- Stadtwappen der Stadt Duderstadt
- Siegel der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sankt Servatius
- Siegel der Propsteipfarrei Sankt Cyriakus
Die Schulterzier im Uhrzeigersinn
Umlaufend: Stilisiertes Mauerwerk der Stadtmauer
- Silhouette des Rathauses
- Silhouette der Kirche Sankt Servatius
- Silhouette der Basilika Sankt Cyriakus
Relief auf der Vorderseite (Westen)
Heiliger Martin von Tours, Schutzpatron des Eichsfeldes mit Schriftzug auf der Schwertscheide: „INTER ARMA CARITAS”
Übersetzung: Barmherzigkeit zwischen den Waffen
Relief auf der Rückseite (Osten)
Eichsfeldkarte mit angedeuteter Grenze und eingefasster Inschrift: „EIN LEIB UND EIN GEIST, EINE GEMEINSAME HOFFNUNG, EIN HERR, EIN GLAUBE, EINE TAUFE, EIN GOTT UND VATER ALLER, DER ÜBER ALLEM UND DURCH ALLES UND IN ALLEM IST.” EPHESER 4.4 – 6.”
Die Wolmzier im Uhrzeigersinn
- „LAURE [Relief des Heiligen Laurentius] NTIUS”
- „SERV [Relief des Heiligen Servatius] ATIUS”
- „CYRI [Relief des Heiligen Cyriakus] AKUS”
Gestaltung der Marienglocke
Beschreibung
Die Gestaltung der fünf Otto-Glocken ist schlicht gehalten. So befindet sich neben der Inschrift auf der Schulter der Marienglocke, auf der Glockenflanke ein Relief, das Maria als Königin mit Jesuskind auf dem Arm darstellt. Im Relief wird zudem auf das Heilige Jahr 1950 hingewiesen, das dem Frieden galt. Zum Abschluss der Jahresfeierlichkeiten definierte Papst Pius XII. das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, der Königin des Friedens.
Inschrift auf der Schulter (Westen)
"AVE MARIA. GRATIA PLENA. ORA PRO NOBIS ET PRO DEFUNCTIS."
Übersetzung: Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade. Bitte für uns und für die Toten.
Inschrift auf der Flanke (Westen)
"REGINA [Relief der Gottesmutter mit Kind] PACIS
ANNO 1950 SANTO"
Übersetzung: Königin des Friedens. Im Heiligen Jahr 1950
Gestaltung der Cäcilienglocke
Beschreibung
Auch die Cäcilienglocke ist schlicht in ihrer Gestaltung. Die Glockenzier besteht hier aus einer Inschrift auf der Schulter sowie einem Relief der Heiligen Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik, die mit der Orgel in der Hand dargestellt ist. Auf der Rückseite der Glockenschulter befindet, wie auf allen fünf Otto-Glocken, das Gießerzeichen der Glockengießerei Otto.
Vorderseite
"GEWIDMET VOM KATHOLISCHEN MÄNNERGESANGVEREIN CÄCILIA
SANCTA CÄCILIA, ORA PRO NOBIS
[Relief der Heiligen Cäcilia mit Orgel]
CÄCILIA VIRGO CORDE SUO SOLI DEO DE CANTABAT."
Übersetzung: Heilige Cäcilia, bitte für uns [Relief] Cäcilia, dein jungfräuliches Herz singe nur für Gott.
Rückseite
"DUDERSTADT MCMLI.I."
Übersetzung: Duderstadt 1951
Gestaltung der Josephsglocke
Beschreibung
Die Verzierung der Josephsglocke besteht aus einer Inschrift auf der Glockenschulter, die von einem Relief des Heiligen Joseph mit seinem Attribut, einer Axt, unterbrochen wird. Auf der Rückseite findet sich das Glockengießerzeichen der Glockengießerei Otto.
Inschrift auf der Schulter
"POSSIBILITAS NOSTRA
INTERCESSIONE DONETUR. DUDERSTADT MCMLI.I
[Relief des Heiligen Joseph mit Axt]
SANCTUS JOSEPH ECCLESIAE UNIVERSALIS ET OPERARIORUM PATRONUS."
Übersetzung: Das, was unsere Kräfte nicht selbst erlangen, möge uns durch seine Fürsprache geschenkt werden. [Anm.: Die beiden ersten Zeilen sind ein Ausschnitt aus einer Oration der Messe zu Ehren des Heiligen Joseph, 1845]. Duderstadt 1951 [Relief] Heiliger Joseph, Patron der ganzen Kirche und der Arbeiter.
Gestaltung der Franciscusglocke
Beschreibung
Die Gestaltung der Franciscusglocke besteht aus einer Schulterinschrift, die von einem Relief des Namenspatrons der Glocke durchbrochen wird. Der Heilige Franciscus Xaverius wird in der Kunst mit einem Kreuz und einem Stab in der Hand dargestellt.
Inschrift auf der Schulter
"DUDERSTADT MCMLI.I
TIBI CARITATE CONIUNGE! MENTES NOSTRAS EIUS INTERCESSIONE
SANCTUS FRANCISCUS.
[Relief des Heiligen Franciscus Xaverius mit Kreuz und Stab]
DOMINE, DA MIHI ANIMAS! -"
Übersetzung: Duderstadt 1951 | Verbinde auf seine Fürsprache hin unsere Seelen mit deiner Liebe. Heiliger Franciscus. [Relief] Gott gib mir Seelen. [Anm.: Hierbei handelte es sich um einen Stoßseufzer des Heiligen Franz Xaver bei seiner Missionsreise nach Indien und Japan.]
Gestaltung der Evangelienglocke
Beschreibung
Diese Glocke ist die älteste Läuteglocke der Basilika. Ihre Gestaltung ist sehr schlicht gehalten. Neben der Inschrift befinden sich auf ihr drei Zierbänder: Zwei umschließen die Inschrift unterhalb der Schulter und ein drittes den Wolm.
Inschrift auf der Schulter
"+ 1922 + Sancte Johannes Baptista, ora pro nobis."
Übersetzung: 1922 + Heiliger Johannes der Täufer, bitte für uns.
"+ Diese Glocke ist ein Geschenk von Gebrüder Otto Hemelingen."
Geläutepräsentation
Historischer Überblick
Glockengeschichte der Basilika (1250 bis 1865)
Um 1250
Eine alte Glocke, die für die Cyriakuskirche gegossen wurde und im 17. Jahrhundert im Tausch gegen papistisches Kirchengerät nach Gottsbüren gelangte, verrät auf ihrer Inschrift, dass sie von der Bürgerschaft Duderstadts gestiftet wurde. Durch ihre Form und ihr Zierrat ist es möglich sie auf die Zeit um 1250 zu datieren. Sie dient heute in der evangelischen Wallfahrtskirche in Gottsbüren als Uhrglocke. Denkbar ist, dass sie in Duderstadt als Sterbeglocke gedient hatte und aufgrund der häufigen Todesfälle während der Pestepedemien nicht mehr geläutet und damit überflüssig wurde. Das Hin- oder Ausläuten der Verstorbenen wurde in vielen Städten bei Epedemien eingestellt, um die Bevölkerung nicht täglich zusätzlich zu beunruhigen.
1367
Der älteste überlieferte Glockenguss für die heutige Basilika Sankt Cyriakus erfolgte am 18. Juni 1367 durch den Erfurter Gießer Johannes von Usleve. Er goss die Vesperglocke (c'), die beim großen Brand 1852 verloren ging. Es ist davon auszugehen, dass dieser Guss direkt auf dem Vorplatz der Cyriakuskirche erfolgte, da in damaliger Zeit ein schwerer Transport über lange Strecken kaum möglich war.
1782
erfolgte durch den Glockengießer H. L. Behrens in Göttingen der Umguss der Evangelienglocke.
1803
schrieb der Historiker und Jesuit Johann Wolf in seiner Beschreibung der Stadt Duderstadt über das Hauptgeläut der Cyriakuskirche, dass die fünf dazu gebrauchten Glocken „ungemein gut zusammen stimmen”. Es setzte sich aus der Bet-, Vesper-, Neunuhr-, Siebenuhr- und Messglocke (letztere auch Bimmel genannt) zusammen, wie es aus alten Beschreibungen hervorgeht.
1852
Bei einem verheerenden Stadtbrand, der am Abend des 19. Septembers 1852 in einem Nebengebäude an der Hinterstraße ausbrach, fingen auch das Kirchendach und die Türme der Cyriakuskirche Feuer. Insgesamt acht Glocken (davon zwei Uhrglocken) fielen dem großen Brand zum Opfer.
1853/73
Ein Jahr nach der Brandkatastrophe goss Christian Heinrich Carl Stützer, Glockengießer und Spritzenfabrikant in Benneckenstein, eine neue Evangelienglocke für den wiedererichteten Chordachreiter. Diese Glocke musste 1873 durch einen Neuguss ersetzt werden, da sie gesprungen war.
1861
In der Leipziger Glocken- und Kunstgießerei G. A. Jauck wurden vier neue Glocken (fis° a° cis¹ fis¹) für die Cyriakuskirche gegossen. Die große Glocke (Bet- und Sturmglocke) war mit über 100 Zentnern (etwa 5095 Kilogramm) die größte Glocke, die jemals in dieser Gießerei gegossen wurde. In beiden Türmen wurden zuvor große Eichenholz-Glockenstühle mit einer hohen Unterkonstruktion errichtet, die noch heute bestehen.
1865
Der Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation (BVG) lieferte zwei Uhrschlagglocken (cis² fis²) aus Stahl, die bis heute in den beiden nach dem Brand neu errichteten Turmspitzen des Westwerks hängen.
Glockengeschichte der Basilika (1866 bis heute)
1917
Vom 26. bis 31. Juli 1917 erfolgte die Demontage der drei großen Glocken sowie der Evangelienglocke, da sie der Rüstungsindustrie für den Ersten Weltkrieg zugeführt werden mussten. Die großen Glocken wurden noch im Turm für den Abtransport zerstört. Die kleinste Jauck-Glocke (fis¹) konnte im Südturm verbleiben. Sie wurde allerdings 1923 vom Glockengießer Otto bei der Beschaffung neuer Glocken in Zahlung genommen und ebenfalls eingeschmolzen
1922
Schenkung der neuen Evangelienglocke durch die Glockengießerei der Gebrüder Otto aus Bremen-Hemelingen. Die Gründer der Gießerei, Carl und Franz Otto, stammen aus Duderstadt.
1923
wurden in der Gießerei Otto die vier kleineren Glocken (es¹ f¹ g¹ as¹) von der insgesamt sechsstimmig geplanten Disposition gegossen. Am 30. Oktober läuteten sie das erste Mal.
1931
erfolgte am 29. Oktober der Guss der beiden großen Glocken (as° c¹), ebenfalls bei Otto in Hemelingen. Die Weihe nahm der Hildesheimer Bischof Nikolaus Bares am 24. November 1931 vor.
1942
wurden vom 2. bis 5. August diese sechs Glocken ebenfalls für Rüstungszwecke aus den Türmen geholt. Die Evangelienglocke verbleib als einzige läutbare Glocke im Chordachreiter.
1951
Am 28. April 1951 wurden vier neue Glocken (es¹ f¹ g¹ as¹) in der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen gegossen. Die Glockenweihe erfolgte am 3. Mai durch den Duderstädter Propst und Domkapitular Franz Ernst.
2009
Zur Wiederbeschaffung der noch fehlenden großen Glocken (as° c¹) gründete sich am 7. Dezember 2009 ein Glockenbauverein, der das Projekt durch großzügige Spenden schon 2011 erfolgreich umsetzen konnte.
2011
Am 26. August 2011 erfolgte in der Karlsruher Glockengießerei Bachert der Guss der größten Glocke der Basilika, der Gloriosa (Christusglocke, Nachfolgerin der Betglocke)). In der selben Gießerei entstand einige Tage später, am 2. September 2011, die Dominica (Ökumene- und Eichsfeldglocke, Nachfolgerin der Vepserglocke). Letztere wurde am 23. September 2011 im Anschluss an eine marianische Pontifikalvesper an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach durch Papst Benedikt XVI. eigens gesegnet. Die festliche Weihe beider Glocken nahm dann am 2. Oktober 2011 der Hildesheimer Diözesanbischof Norbert Trelle vor. Erstmals erklang das volle Geläut aller Glocken am 11. November 2011, dem Festtag des Heiligen Martin, dem Schutzpatron des Eichsfelds.
Glockenbestände der Basilika
Glockenbestand der Basilika bis 1852
Bestand bis 1852
| Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal | Anmerkungen |
1 | Bethglocke | unbekannt | c¹ | Nordturm | |||
2 | Vesperglocke | 1367 | Johannes von Usleve, Erfurt | b° | Nordturm | ||
3 | Neunuhrglocke | unbekannt | Nordturm | ||||
4 | Siebenuhrglocke | unbekannt | Nordturm | ||||
5 | Stimm-/Messglocke | unbekannt | Dachreiter Westbau | ||||
6 | Evangelienglocke | 1782 | H. L. Behrends, Göttingen | Dachreiter Chor | |||
7 | Große Uhrglocke | unbekannt | Nordturmhelm | ||||
8 | Kleine Uhrglocke | unbekannt | Nordturmhelm |
Glockenbestand der Basilika von 1861 bis 1917
Bestand von 1861 bis 1917
| Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal | Anmerkungen |
1 | Maria/Bethglocke | 1861 | Jauck, Leipzig | 2.200 | 5.095 | fis° | Südturm |
2 | Laurentius/Vesperglocke | 1861 | Jauck, Leipzig | 1.760 | 2.840 | a° | Nordturm |
3 | Cyriakus | 1861 | Jauck, Leipzig | 1.400 | 1.460 | cis¹ | Nordturm |
4 | Christus | 1861 | Jauck, Leipzig | 1.050 | 614 | fis¹ | Südturm |
5 | Evangelienglocke | 1853/1873 | Stützer, Benneckenstein | 600 | 139 | e² | Dachreiter Chor |
I | Stundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 800 | cis² | Eisenhartguss | |
II | Viertelstundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 570 | fis² | Eisenhartguss |
Glockenbestand der Basilika von 1931 bis 1942
Bestand von 1931 bis 1942
| Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal (16tel) | Anmerkungen |
1 | Dreifaltigkeitsglocke | 1931 | Otto, Hemelingen | 2.080 | 6.400 | g° +3 | Südturm |
2 | Regina Martyrum | 1931 | Otto, Hemelingen | 1.600 | 3.250 | h° +2 | Nordturm |
3 | Maria | 1923 | Otto, Hemelingen | 1.350 | 1.650 | es¹ | Nordturm |
4 | Cäcilia | 1923 | Otto, Hemelingen | 1.200 | 1.150 | f¹ | Südturm |
5 | Joseph | 1923 | Otto, Hemelingen | 1.100 | 800 | g¹ | Südturm |
6 | Franciscus Xaverius | 1923 | Otto, Hemelingen | 1.000 | 700 | as¹ | Südturm |
7 | Evangelienglocke | 1922 | Otto, Hemelingen | 589 | 140 | f² | Dachreiter Chor |
I | Stundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 800 | cis² | Eisenhartguss | |
II | Viertelstundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 570 | fis² | Eisenhartguss | |
Glockenbestand der Basilika seit 1951/2011
Bestand seit 1951/2011
| Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal (16tel) | Turm | Anmerkungen |
1 | Gloriosa/Christusglocke (Nachfolgerin der Betglocke) | 2011 | Bachert, Karlsruhe | 2.090 | 5.686 | as° -6 | Süd | Hauptgeläut |
2 | Dominica/Ökumeneglocke (Nachfolgerin der Vesperglocke) | 2011 | Bachert, Karlsruhe | 1.670 | 2.900 | c¹ -9 | Nord | Hauptgeläut |
3 | Maria | 1951 | Otto, Hemelingen | 1.391 | 1.650 | es¹ -8 | Nord | Hauptgeläut |
4 | Cäcilia | 1951 | Otto, Hemelingen | 1.238 | 1.150 | f¹ -7 | Süd | Hauptgeläut |
5 | Joseph | 1951 | Otto, Bremen-Hemelingen | 1.106 | 800 | g¹ -7 | Süd | Hauptgeläut |
6 | Franciscus Xaverius | 1951 | Otto, Hemelingen | 1.040 | 700 | as¹ -7 | Süd | Hauptgeläut |
7 | Evangelienglocke/Johannes Baptist | 1922 | Otto, Hemelingen | 589 | 140 | f² +3 | Chordachreiter | |
I | Stundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 800 | cis² | Spitze Süd | Eisenhartguss | |
II | Viertelstundenglocke | 1865 | Weule, Bockenem | 570 | fis² | Spitze Nord | Eisenhartguss |
Teilmotive der Glocken (Auswahl)
Weitere Informationen
Glocken der Basilika selber schalten
Glocken in Presse und Medien
Videobeiträge
20.04.2021 — Vollgeläut: Stresstest für den Eichsfelder Dom in Duderstadt
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Presseartikel
23.04.2021 —Die Schwingungen von St. Cyriakus: Riss im Gewölbe
21.04.2021 — Duderstadt: Ein Professor bringt die Kirche in Schwung
19.04.2021 — Messungen in der Basilika in Duderstadt
04.02.2020 — Duderstädter Basilika macht Läuten medial erlebbar
01.02.2020 — Duderstädter Glocken läuten jetzt auch digitaL
15.01.2020 — Glocken von St. Cyriakus in Duderstadt läuten mehrfach
06.06.2019 — Youtuber filmt Glocken der Kirchen in DuderstadT
27.04.2019 — Älteste Glocke Duderstadts schlägt in evang. Wallfahrtskirche
18.06.2017 — Duderstädter gedenken des Glockengusses
27.07.2012 — Glockengeschichte auf DVD
02.12.2011 — Elf Glocken erklingen für das StadtgeläUT
13.11.2011 — Duderstädter Stadtgeläut wieder vollständig
04.11.2011 — Duderstadts ökumenisches Stadtgeläut
21.10.2011 — Löcher im Glockenturm wieder geschlossen
04.10.2011 — Millimeterarbeit mit tonnenschwerer Glocke