Dorf-FSJler

Wir wollen Menschen unterstützend zur Seite stehen.

 Duderstadt. „Wenn ich die Frage an die FSJler richte, was das Dorf-FSJ für sie bedeutet, kommen ihnen als erstes Begriffe wie Dankbarkeit, Nächstenliebe, gute Laune und Spaß in den Sinn“, erzählt Sandra Holzapfel, Projektkoordinatorin des Dorf-FSJ Projekts. Sie selbst sieht das Projekt als eine Chance, Menschen zu helfen und gemeinsam mit den Dorf-Teams, ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfen, den Pflegediensten und Beratungsstellen ein Netzwerk aufzubauen, um die Zukunft der Dörfer nachhaltig mitzugestalten.

Ziel ist es, die Grundversorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen in ländlichen Regionen langfristig zu verbessern. So haben auch im August 2018 wieder fünf junge Erwachsene ihren Dienst im Dorf-FSJ angetreten. Sie sammeln mit ihrer Arbeit als Zuhörer und „Dorfkümmerer“ verschiedenste Erfahrungen, die ihr weiteres Leben prägen und an die sie sich gerne zurückerinnern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten etablierte sich die Tätigkeit der FSJler immer weiter und viele Gemeinden profitieren bereits sehr von ihrer Tätigkeit. Vor allem die Seniorinnen und Senioren nutzen die Angebote der FSJler regelmäßig. So schafft das Projekt neue Orte der Begegnung. Einer der FSJler berichtet über einen Arbeitstag im Freiwilligendienst: „Ein Tag im Dorf-FSJ ist für mich ein weiterer Tag, an dem ich Menschen unterstützend zur Seite stehen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das gemeinsame Dorffrühstück. Viele der älteren Herrschaften machen sich bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn auf den Weg. Haben sich alle versammelt, steht der Eröffnung des Buffets nichts mehr im Weg. Sie genießen den gemeinsamen Austausch, das Beisammensein und die Begleitung durch Lieder und Gespräche. Es macht für das Glück jedes Einzelnen einen großen Unterschied, ob der Beginn des Tages alleine oder in einer Gemeinschaft erlebt wird. Ich merke, dass das Essen zur Nebensache wird und der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt steht. Wir FSJler halten dabei stets die Augen und Ohren offen, um zu erfahren, ob jemand Hilfe und Unterstützung benötigt. Nach dem Frühstück überwiegt die Dankbarkeit der Senioren für einen schönen Vormittag und unsere Arbeit. Alles in allem bedeutet das Dorf-FSJ für mich belebte Gemeinschaft und Menschlichkeit. Sowohl im Einsatz mit den Seniorinnen und Senioren auf den Dörfern, als auch im Team gemeinsam mit meinen Kollegen.“ Zusätzlich haben die FSJler bereits verschiedene Tagesfahrten, beispielsweise nach Friedland ins Grenzlandmuseum angeboten. Sie gehen gemeinsam mit den Senioren einkaufen, organisieren Spielenachmittage für Kinder, führen Hausbesuche durch und entlasten so nicht nur die Angehörigen, sondern auch die Ansprechpartner in den Dörfern.

Das Interesse am Projekt ist im Allgemeinen groß und es wird in den nächsten Monaten in der Niedersächsischen Landesvertretung im Europäischen Parlament in Brüssel und auf einer Projektmesse Hannover vorgestellt. Zusätzlich haben schon verschiedene andere Wohlfahrtsverbände ihr Interesse an diesem Projektvorhaben bekundet.

Lena Günther, Oskar Kollenrott und das Team der Dorf-FSJler