Danke, Bernd Galluschke!
Rücktritt des Propstes
Duderstadt. Seit dem 6. Mai 2020 ist die Stelle des Propstes von Duderstadt vakant. Die Vorsitzenden von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat möchten das Wirken von unserem ehemaligen Propst Bernd Galluschke in der Gemeinde St. Cyriakus würdigen und ihren Dank dafür aussprechen.
Am 14.11.2010 wurde Bernd Galluschke in einem feierlichen Gottesdienst von Bischof Norbert Trelle zum Propst von Duderstadt ernannt. Der Bischof gab ihm die Devise „Man muss Menschen mögen“ mit auf den Weg. Und wir Duderstädter konnten hautnah erleben, dass er sich dieses Leitwort zu eigen gemacht hat und es auch gelebt hat. Gern mischte er sich unter die Menschen, um sie besser kennenzulernen, ihre Sorgen und Nöte zu verstehen. Besonders interessiert hat ihn dabei die Frage: “Was erwarten die Menschen von der Kirche.“ So stand er nach jedem Gottesdienst am Ausgang der Basilika, um die Gläubigen persönlich zu verabschieden.
Sein Einsatz in der Gemeinde ist unübersehbar. Eine große Leistung war die Bildung des Seelsorgeeinheitsvorstandes, um die Fusion der 6 Kirchorte auf den Weg zu bringen. Dabei hat er sehr viel Geschick und Einfühlungsvermögen bewiesen, indem er z.B. die Parität in den Gremien befürwortete. Die Duderstädter hatten demzufolge nicht mehr Stimmen als die kleineren Kirchorte.
Sein großer Respekt vor dem Ehrenamt drückte sich in dem Aufbau des ZfK im Haus St. Georg aus. Dort wurden zahlreiche Kurse zur Weiterbildung angeboten unter anderem Kurse zur Ausbildung von Kommunionhelfern, Lektoren, Wortgottesfeierleitern und Beerdigungsleitern. Ehrenamtliche durften seiner Meinung nach nicht alleingelassen werden, sollten auch das richtige Handwerkszeug für ihren Dienst bekommen. So war es ihm ein wichtiges Anliegen, die Katechese für die Kommunionkinder und Firmlinge aktiv zu begleiten.
Die gemeindeeigenen Gruppen konnten sich seiner Unterstützung immer sicher sein, profitierten von seinen Ideen. „Lebendig Kirche sein“, ein Ziel, das er in zusätzlichen Projekten wie z.B. die Glaubenswerkstatt, Lightfever, Projekt Nächstenliebe, Segensorte, Stehcafé nach dem Gottesdienst oder auch der Brasilienhilfe verwirklicht hat. Regelmäßige Besuche in den Kindergärten mit Andachten und Gesprächsrunden rundeten das Bild ab. Er hatte zu allen einen Draht, hatte alles im Blick und liebte die Geselligkeit.
Ein besonderes Leuchtturmprojekt war die Initiative zum inklusiven Campus mit der Integration der Kindergärten St. Raphael und St. Klaus und verschiedenen Beratungsstellen. Die umgebauten Räume der Pestalozzischule sollen im Sommer eröffnet werden.
Das war die eine Seite von Bernd Galluschke, eine andere war noch, dass er auch die Neugestaltung der Basilika vorantrieb. Als erstes ist da zu nennen, das Entfernen der Stufen im Altarraum, damit der Priester mit der Gemeinde auf Augenhöhe ist. Im Jahr 2014 wurden dann der Altar, das Ambo und der Leuchter für die Osterkerze erneuert.
Am 17. Juni 2015 erfolgte die Ernennung unserer Propsteikirche zur Basilika. In einem 70-seitigen Schreiben hatte Bernd Galluschke die baulichen Vorzüge unserer Kirche und auch das rege Gemeindeleben dargestellt. So konnte sie dann am 3. Oktober, dem Tag der Einheit, in festlichem Rahmen eingeweiht werden. Daran schloss sich 2017 das Projekt „Licht und Farbe“ an, was unendlich viele Planungssitzungen in Anspruch nahm, das er aber trotzdem beherzt in Angriff genommen hat. Das Ergebnis war eine wunderbar gestaltete, lichtdurchflutete Kirche. Nicht zu vergessen, die beiden Fernsehgottesdienste, die über Deutschlands Grenzen hinaus für Begeisterung gesorgt haben.
Das Arbeitspensum für unseren scheidenden Propst war enorm, nicht zuletzt durch den überpfarrlichen Einsatz, denn er hat von Beginn an zusätzlich viele Aufgaben im Dekanat wahrgenommen und pendelte oft nach Hildesheim, um auch dort verschiedene Aufgaben zu erfüllen.
Bernd Galluschke hat gezeigt wie offen und vielfältig Gemeindeleben sein kann und sich mit seiner ganzen Persönlichkeit eingebracht. Wir möchten ihm auf diesem Wege ein ganz herzliches „Dankeschön“ und große Anerkennung dafür aussprechen. Wir bedauern sehr, dass er sein Amt nicht weiter ausüben wird und wünschen ihm von Herzen alles Gute für die Zukunft.
Monika Nolte, Barbara Merten, Carola Müller-Dornieden und Dr. Alfons Merten