Weihrauch, das göttliche Harz

Der Weihrauch und seine symbolische Bedeutung

Das wertvolle Harz aus dem Weihrauchbaum gilt seit vielen Jahrhunderten als heilig und sogar göttlich. Wobei zur Zeit des Römischen Kaiserreiches sein Wert mit dem von purem Gold gleichgesetzt war. Daher erhält auch Jesus von den drei Weisen aus dem Morgenland zu seiner Geburt neben Gold und Myr­rhe ein Kästchen mit dem Harz. In verschiedenen Religionen gilt Weihrauch als Duft der Götter, der genauso wie die Gebete der Gläubigen zum Himmel aufsteigen soll. Besonders die asiatischen Glaubensrichtungen verbinden die Begegnung mit Gott mit einem Dufterlebnis. Im Christentum symbolisiert das Schwenken von Weihrauch neben dem Gebet auch Reinigung und die Verehrung Gottes. Weiterhin wird so den gläubigen Menschen die Einheit von Geist, Seele und Leib veranschaulicht, damit jeder den Gottesdienst mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Das wohl bekannteste Weihrauchfass des Christentums befindet sich in der Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien, die dem Heiligen Jakobus geweiht ist. Mit einer Größe von 1,60 Metern sind acht Personen nötig, um das Weichrauchfass zu besonderen Festen zu bewegen.

Antonia Dornieden